Hervorragende Arbeitsbedingungen

Zeitgemäß und zeitlos gebaut

DILLINGEN – Ein moderner, einladend gestalteter Bau schafft in Dillingen hervorragende Rahmenbedingungen für die Organisation pädagogischer Arbeit. Nun wurde das neue Verwaltungsgebäude der Regens-Wagner-Stiftungen in Dillingen gesegnet und in Dienst genommen. 

In jeder Lebens­phase brauchen Menschen lebenswerte Räume, stellte Rainer Remmele bei der Segnung des Neubaus der Zentralen Verwaltung der Regens-Wagner-­Stiftungen in Dillingen heraus. Dieser Gedanke sei bei den Planungen stets im Mittelpunkt gestanden, betonte der Vorsitzende des Stiftungsvorstands. Denn die rund 100 Mitarbeiter waren zuvor auf fünf Häuser verteilt, nun machen kurze Wege und moderne Arbeitsplätze vieles einfacher. 

Mit Baukosten von 16,8 Millio­nen Euro wurde ein modernes Verwaltungsgebäude geschaffen mit dem Grundriss einer liegenden Acht – zwei Baukörper mit vier beziehungsweise fünf Geschossen und einem Treppenhaus in der Mitte. Direktor Remmele dankte allen, die mitgeholfen haben, dieses „zeitgemäße und trotzdem nach Zeitlosigkeit strebende“ Gebäude zu planen, zu bauen und die Kosten zu tragen. 

Mittelpunkt Mensch

Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Gerhard Reile bezog sich auf das Motto des 175. Jubiläums: „Startpunkt – Zielpunkt – Mittelpunkt Mensch“. Geschaffen wurde ein Haus für die Mitarbeiter, welche die Rahmenbedingungen für die pädagogische Arbeit vor Ort schaffen.

In 14 regionalen Zentren in Bayern und einer Einrichtung in Ungarn beraten, begleiten und fördern über 7500 Beschäftigte mehr als 9300 Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen. Also ist es auch ein Haus für Menschen mit Behinderungen. Und für die Stadt Dillingen, weil in der Baulücke zwischen der Prälat-Hummel- und der Erzbischof-Stimpfle-Straße rund 100 Arbeitsplätze geschaffen wurden. Auch Oberbürgermeister Frank Kunz und Landrat Markus Müller sprachen ihre Anerkennung aus.

Noch nicht fertig ist der Innenhof zur Erzbischof-Stimpfle-­Straße hin, in dem ein öffentlich zugänglicher Platz mit einer kleinen Brunnen­anlage geschaffen werden soll. Der historische Wehrturm wird noch umgestaltet: zu einer begehbaren Gedenkstätte für Menschen mit Behinderungen, die in der Zeit des Nationalsozialismus misshandelt und ermordet wurden. Mit der Einweihung sollen die Jubiläums-Veranstaltungen abgeschlossen werden.

Beeindruckender Bau

Als „hochwertig, aber nicht protzig“ charakterisierte Michael Weinbrenner von der Haindl + Kollegen Architekten GmbH München das Verwaltungsgebäude. Die aneinandergereihten Büroflächen bieten aufgrund der vielen Glasflächen wechselnde Ein- und Ausblicke – auch vom Dachgarten und der Dach­terrasse mit 360-Grad-Blick über Dillingen. Vom Städtebaulichen her habe Architekt Christian Hertneck mit seinem Team etwas sehr Beeindruckendes geschaffen. 

Die Stiftungsratsvorsitzende Sr. Gerda Friedel bat, das Haus durch Begegnungen auf Augenhöhe zu beseelen. Das Vorstandsmitglied Matthias Bühler ermunterte die Mitarbeiter, das lebensnotwendige Salz in der Suppe zu sein. 

Im Eingangsbereich, wo vor der Segnung durch den Geistlichen Direktor Remmele die Sternsinger ihr Lied und Gebet vortrugen, zieht ein Glaskunstwerk die Blicke auf sich. Auf einer von hinten beleuchteten Glasfläche sind unzählige Bilder zu sehen, die in den Zentren gestaltet wurden. Remmele betonte: „Ich finde es stark, was Menschen mit Behinderungen aus Bauplänen machen.“

Brigitte Bunk